"Betroffene Länder wie Nepal müssen selbst ernannte Gutmenschen, deren Hilfe niemand angefordert hat, konsequent wieder nach Hause schicken", sagte THW-Präsident Albrecht Broemme der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe).
Japan habe dies nach dem Fukushima-Unglück so gehandhabt. "Nicht kanalisierte Hilfsbereitschaft trägt eher zur Vergrößerung der Katastrophe bei", betonte Broemme. Dies gelte auch für willkürlich verteilte Hilfsgüter: "Folge solch unkoordinierter Aktionen sind verstopfte Flughäfen und verschwendete Spendengelder." Einzelaktionen behinderten die Arbeit der großen Hilfsorganisationen.
Die internationale Gemeinschaft verfüge über funktionierende Mechanismen, im Katastrophenfall Nothilfe zu koordinieren. "Es gibt aber vor allem viele kleinere Akteure, die sich nicht an die Spielregeln halten", kritisierte der THW-Präsident. Er habe Respekt vor Einzelpersonen und kleinen Gruppen, die im Notfall auf eigene Faust helfen wollten. Das sei "gut gemeint, aber nicht gut gemacht".
Das Technische Hilfswerk hat nach Angaben Broemmes zwei Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen in Nepal im Einsatz. Zudem sei Personal vor Ort, um die deutsche Botschaft bei der Koordinierung der Hilfsangebote zu unterstützen, und Baufachberater, um Gebäude auf deren Einsturzgefährdung zu überprüfen.