Musik-Produzent Falk: Luther-Pop-Oratorium ist kein "Helden-Epos"

Musik-Produzent Falk: Luther-Pop-Oratorium ist kein "Helden-Epos"
Musik-Produzent Dieter Falk hat das Pop-Oratorium "Luther" komponiert, das am Reformationstag 2015 uraufgeführt wird. Es wird "kein Helden-Epos", sagt der Komponist, der mit dem Werk möglichst viele Menschen erreichen will.
15.05.2015
epd
Thomas Krüger

Popmusik ist nach Ansicht des Musikproduzenten Dieter Falk ein guter Weg, religiöse Themen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Luther selbst habe gefordert, man müsse dem Volk aufs Maul schauen und populär sein, sagte der Komponist des Luther-Pop-Oratoriums dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Insofern passt es wunderbar, dass wir ein Pop-Oratorium mit dem Thema Reformation und Martin Luther verbinden." Mit der Produktion, die am 31. Oktober in Dortmund Weltpremiere feiert, wolle man nicht nur ein Bildungspublikum erreichen, sondern möglichst viele Menschen dazu anregen, sich mit Luther und seinen Ideen auseinanderzusetzen.

Das Pop-Oratorium soll mit 3.000 Chorsängern am Reformationstag auf die Bühne der Dortmunder Westfalenhalle gebracht werden. Veranstalterin ist die Stiftung Creative Kirche aus Witten zusammen mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Anlass ist der 2017 bevorstehende 500. Jahrestag der Reformation. Im Mittelpunkt des Stücks steht das Geschehen auf dem Reichstag zu Worms 1521, bei dem Luther aufgefordert ist, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen.

Bei dem Chorwerk handele es sich keineswegs um ein "Helden-Epos" über Martin Luther, betonte Falk: "Das Publikum wird den Reformator als Menschen mit Ecken und Kanten, mit Ängsten und Zweifeln kennenlernen". Ihn fasziniere vor allem Luthers Hartnäckigkeit und sein großer Mut, sich gegen das politische und religiöse Establishment aufzulehnen und etwas Bleibendes zu bewirken, sagte der evangelische Christ Falk. Der Reformator habe erkannt, dass alleine das Wort Gottes der Maßstab für die Wahrheit sei: "Diese Wahrheit müssen wir immer neu suchen und dafür kämpfen."

Luther interessiere ihn außerdem, weil er nicht nur Pfarrer, Priester und Mönch, sondern auch Komponist gewesen sei, sagte Falk: "Als kreativer Mensch hat Luther eigene Lieder geschrieben und damalige Volkslieder zu Kirchenliedern gemacht." Drei Luther-Choräle hat der Düsseldorfer Komponist musikalisch verändert in das Pop-Oratorium eingebaut.