Vertreter der beiden größten Gruppen, Séléka und Anti-Balaka, sowie weiterer Milizen unterzeichneten am Sonntagabend in der Hauptstadt Bangui ein Dokument. Der Vertrag sieht laut Medienberichten die Entwaffnung der Kämpfer vor. Danach steht ihnen die Aufnahme in die Armee oder in kommunale Dienste offen.
Ausländische Söldner sollen in ihre Heimat zurückkehren dürfen, wenn sie sich keiner Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Unklar blieb zunächst, wie das Programm zur Eingliederung von Ex-Kämpfern finanziert werden soll. Daran könnte die Umsetzung scheitern. Der Vertrag ist Ergebnis der Konferenz "Bangui-Forum", zu der sich in der vergangenen Woche mehr als 600 Vertreter von Milizen, Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft versammelt hatten. Die bewaffneten Gruppen hatten bereits früher ein Ende der Kämpfe vereinbart, sich aber nicht daran gehalten.
In der Zentralafrikanischen Republik kam es seit 2012 zu grausamen Gewalttaten zwischen der christlichen Mehrheit und Muslimen. Den Milizen werden schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Das gilt für die mehrheitlich muslimische Séléka wie für die Anti-Balaka, die als christliche Bürgerwehr gegründet worden war.
Der 2014 eingesetzten Übergangsregierung unter Präsidentin Catherine Samba-Panza gelang es trotz einer afrikanischen Eingreiftruppe bisher nicht, die Kämpfe im Land zu beenden. In dem Staat von der doppelten Größe Polens leben knapp fünf Millionen Menschen. Die Regierung und ihre Institutionen haben jenseits der Hauptstadt Bangui traditionell nur wenig Einfluss. Trotz großer Rohstoffvorkommen leben die meisten Menschen in Armut.