Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) würdigte die Ergebnisse des Spitzentreffens von Bund und Ländern als Fortschritt. "Das war ein guter und wichtiger Schritt", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Haseloff bezog sich auf die angekündigte Aufstockung des Personals im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge um 2.000 Mitarbeiter. Dadurch sollen Asylanträge schneller bearbeitet werden.
Die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln, Franziska Giffey (SPD), kritisierte die Ergebnisse dagegen als wenig greifbar. Die Kommunen bräuchten mehr Unterstützung für die Unterbringung von Flüchtlingen und Deutschkurse, sagte sie im Deutschlandfunk. Es dürfe nicht sein, dass Flüchtlinge in Turnhallen leben müssten. Viele Menschen seien bereit, Flüchtlinge zu unterstützen. Wenn Schul- und Vereinssport aber nicht mehr stattfinden könne, "dann haben Sie ein Problem", sagte Giffey.
Auch Haseloff räumte ein, dass die Situation weiter kompliziert sei. "Und der Bund bleibt in der Gesamtverpflichtung", sagte er: "Wenn wir das Problem nicht lösen, dann ziehen die politischen Ränder daraus Nektar. Das wollen wir nicht." Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat angekündigt, abgelehnte Asylbewerber schneller in ihre Heimatländer abzuschieben. Die Berliner Bezirksbürgermeisterin warnte aber davor, zum Beispiel Roma in Länder zurückzuschicken, in denen sie nicht sicher sind.