Im vergangenen Jahr nahm sie 26 Millionen Euro mehr an Kirchensteuern ein als 2013, sagte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, am Freitag in Hannover zum Auftakt der Synodentagung. Das Haushaltsvolumen lag bei insgesamt rund 718 Millionen Euro. Die Landeskirche erzielte einen Überschuss von 16,7 Millionen Euro, der in eine Versorgungsrücklage floss.
"Insgesamt ist unsere Landeskirche gut für die Zukunft aufgestellt", bilanzierte Surborg vor dem Kirchenparlament. Zugleich warnte er vor zu viel Optimismus: "Die Zeichen für finanziell schlechtere Zeiten sind bereits sichtbar." Nach 2021 werde die Kirche voraussichtlich wieder Defizite einfahren. Im Langzeittrend der Kirchensteuern seit 1970 ergebe sich ein Realverlust von 20 Prozent. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat rund 2,7 Millionen Mitglieder in mehr als 1.200 Gemeinden zwischen Ostfriesland und Göttingen. Sie umfasst damit rund drei Viertel Niedersachsens.
Der Gebäudestand der Landeskirche sei groß - sie muss insgesamt rund 8.000 Gebäude unterhalten. Die Personalkosten lägen bei insgesamt 690 Millionen Euro pro Jahr, denen nur 420 Millionen an Kirchensteuern gegenüberstünden. Die Lücke von 270 Millionen Euro füllt die Landeskirche üblicherweise durch Drittmittel wie bei den Erzieherinnen und durch Eigenmittel wie Zinsen. Die derzeitige Niedrigzinsphase mache es aber zunehmend schwieriger, gute Zinserträge zu erzielen, sagte Surborg. Die Landeskirche beschäftigt rund 1.800 Pastoren, dazu rund 23.000 weitere Mitarbeiter wie Musiker, Küster, Sekretärinnen oder Kindergärtnerinnen.