Ab Samstag ist das Haus für Besucher zugänglich. Damit werde der einst europaweit bedeutende Ort "auf die Landkarte zurück" gebracht, sagte Kulturministerin Sabine Kunst (SPD) am Mittwoch in Potsdam. Das neue Museum erinnert an die Schlacht bei Mühlberg, in der vor fast 500 Jahren das katholische Heer Kaiser Karls V. die Truppen des protestantischen Schmalkaldischen Bundes besiegte.
Mit der neuen Ausstellung werde der erste Religionskrieg auf deutschem Boden dokumentiert, sagte Kurator Lars-Arne Dannenberg. Der Sieg der katholischen Truppen in Mühlberg am 24. April 1547 habe erhebliche Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte und eine Verschiebung der Machtverhältnisse in Europa zur Folge gehabt, sagte Kunst. Die Stadt sei wegen der historischen Bedeutung der Schlacht außerhalb Brandenburgs, vor allem in Spanien, deutlich bekannter als in Deutschland.
Beispielhaft dafür stehe das berühmte Tizian-Gemälde, das Karl V. in Mühlberg zeigt und im Prado-Museum in Madrid zu sehen ist, sagte die Ministerin. Eine Kopie des Kunstwerks wird auch in der Ausstellung gezeigt. Der Habsburger Karl V. (1500-1558) war von 1516 bis 1556 spanischer König und von 1530 bis 1556 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Mühlberg an der Elbe, das bis zum Wiener Kongress 1815 zu Sachsen gehörte, sei von gleichrangiger Bedeutung wie die Reformationsstätten Wittenberg und Torgau, sagte Kunst. Dies werde in dem Museum dokumentiert, das für rund zwei Millionen Euro saniert wurde. Teil der Ausstellung sei die zwischen 1530 und 1540 errichtete Propsteien, hieß es. Wegen ihrer Architektur und Ausgestaltung mit großformatigen Wand- und Deckenmalereien sei sie ein bauliches Symbol der Gegenreformation. Die Propstei gehörte zu dem im 13. Jahrhundert gegründeten Zisterzienserinnen-Klosters in Mühlberg. Das Kloster wurde im 16. Jahrhundert im Zuge der Reformation aufgelöst.
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