Muslime und Christen gedachten der mehr als 140 Opfer, die am Donnerstag bei einer Geiselnahme an der Hochschule getötet wurden, wie der britische Sender BBC berichtete. Kämpfer der islamistischen Al-Shabaab-Miliz aus Somalia hatten das Gelände gestürmt, gezielt christliche Studenten erschossen und Geiseln genommen.
In Kenia galt bis einschließlich Dienstag eine dreitägige Staatstrauer. Für den Abend war eine Nachtwache mit Kerzen geplant. Die Teilnehmer des Trauermarsches kritisierten auch die Sicherheitsbehörden, die auf Warnungen nicht gehört und bei dem Anschlag zu spät reagiert hätten. In der Hauptstadt Nairobi gingen Studenten auf die Straße, um für mehr Sicherheitsmaßnahmen an den Hochschulen zu demonstrieren.
Die Geiselnahme an der Universität in der Stadt Garissa war nach 15 Stunden beendet worden. Dabei starben nach offiziellen Angaben mindestens 141 Studenten, drei Wachmänner, drei Polizisten und vier der Angreifer. Fünf Verdächtige wurden am Wochenende festgenommen und am Dienstag einem Gericht vorgeführt. Sie sollen die Angreifer mit Waffen versorgt haben.
Die Geiselnahme in Garissa ist der blutigste Angriff in Kenia seit dem Al-Kaida-Anschlag auf die US-Botschaft in Nairobi 1998, bei dem rund 200 Menschen starben. In den vergangenen Jahren verübte die somalische Al-Shabaab-Gruppe, die sich Al-Kaida angeschlossen hat, immer wieder Anschläge in Kenia. Als Reaktion auf die Bluttat von Garissa bombardierte die kenianische Luftwaffe mutmaßliche Stellungen der Islamisten in Grenznähe in Somalia.
Christen und Muslime in Kenia gedenken der Terror-Opfer
Foto: dpa/Dai Kurokawa
Gedenken an Terror-Opfer in Nairobi, Kenia.
Christen und Muslime in Kenia gedenken der Terror-Opfer
Nach dem Anschlag auf die Universität haben sich in der kenianischen Stadt Garissa am Dienstag rund 2.500 Menschen zu einem Trauermarsch versammelt.
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