Die Veranstaltung hatte bei Kirchenvertretern der kurhessischen sowie der rheinischen Kirche, aus der der 67-jährige Fliege stammt, für Irritationen und Kritik gesorgt, da die Aktion nicht abgesprochen war und eine "Teilnahmegebühr" erhoben werden sollte.
Fliege bestritt am Samstag in einer E-Mail an den Evangelischen Pressedienst (epd), etwas von einer "Taufe" in der Toskana-Therme zu wissen. Er sei zwar im Herbst von der Therme eingeladen worden, dort einen Gottesdienst zu halten, von "Taufen" wisse er aber nichts, schrieb er. Er sei nicht der Veranstalter und lese die Pressemitteilungen auch nicht gegen, erklärte er. Auf Flieges Internetseite findet sich allerdings ein Link zur Veranstaltung mit dem Titel "Der andere Gottesdienst: Taufe in der Toskana-Therme Bad Orb".
Teilnahmegebühr von 39 Euro erhoben
Er werde öfters dazu eingeladen, Gottesdienste zu halten, etwa auf Landesgartenschauen oder auf Expos, zu denen auch Eintritt verlangt werde, so Fliege weiter. Geld bekomme er dafür nicht, das sei in den Kirchenordnungen auch klar geregelt. Laut ursprünglicher Ankündigung der Toskana-Therme sollte eine "Teilnahmegebühr" von 39 Euro pro Person erhoben werden.
Der Dekan des evangelischen Kirchenkreises Gelnhausen, Klaus-Peter Brill, hatte zuvor kritisiert, dass für einen Taufgottesdienst Eintritt verlangt werde. Zudem sei die Gemeinde vor Ort nicht über das Vorhaben informiert worden. Eine Taufe sollte öffentlich sein, zudem müsse zuvor ein Gespräch mit dem Täufling stattgefunden haben. Als Pfarrer im Ruhestand müsse sich auch Fliege an die Ordnungen der rheinischen Kirche, aus der er kommt, halten.