"Die gesetzlichen Gelder reichen gerade einmal aus, um eine Hilfe acht Stunden im Monat zu bezahlen; das ist kein nationaler Demenzplan, das ist ein Armutszeugnis", zitierte die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) den Stiftungsvorsitzenden Eugen Brysch. Brysch äußerte sich anlässlich der WHO-Ministerkonferenz zum Thema Demenz in Genf, an der auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) teilnimmt.
Von Absichtserklärungen, bundesweiten Aufrufen und zusätzlichen Beratungsangeboten hätten die Betroffenen und Angehörigen nichts, kritisierte Brysch. Seit mehr als zehn Jahren warteten die 1,5 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen in Deutschland darauf, dass die Hilfen für Demenz zum verbindlichen Bestandteil der Pflegeversicherung werden.
Gesundheitsminister Gröhe hatte am Montag auf Gesetzespläne der Bundesregierung verwiesen, die Verbesserungen für Demenzkranke erbringen sollen. So plant der Minister im zweiten Schritt der Pflegereform ein neues Begutachtungssystem, das nicht nur körperliche, sondern auch geistige Krankheiten oder Defizite bei der Erfassung der nötigen Pflegestufe berücksichtigen soll.
Mit der Genfer Konferenz soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt werden. In Deutschland sind zurzeit nach Angaben des Gesundheitsministeriums 1,5 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Weltweit leiden rund 47 Millionen Menschen an der Krankheit.