Bundesregierung will pflegende Angehörige entlasten

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf soll verbessert werden
Foto: dpa/Jens Kalaene
Bundesregierung will pflegende Angehörige entlasten
Pflegende Angehörige sollen nach Plänen der Bundesregierung offenbar stärker entlastet werden.

"Noch in dieser Legislaturperiode wird es Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geben", kündigte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe) an.

Unter anderem seien über die am 1. Januar in Kraft getretene Pflegezeit hinaus "besondere Formen der Freistellung" für Angehörige vorgesehen. Durch die Pflege eines Angehörigen dürften niemandem Nachteile im Beruf entstehen, sagte Lauterbach. Die bestehenden Regelungen sollten flexibler und unbürokratischer gehandhabt werden.

Lauterbach reagierte damit auf die Vorlage der Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes und die darauffolgende Kritik an der Bundesregierung. "Die Anregungen der Krankenkassen sind korrekt, wir haben diesbezüglich wirklich große Probleme", erklärte der SPD-Politiker.

Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, forderte den Ausbau niedrigschwelliger Hilfsangebote für pflegende Angehörige. Viele Angehörige wüssten zu wenig über Möglichkeiten der Entlastung wie etwa die Verhinderungs- oder die Tagespflege. "Die Familie stellt immer noch den größten Pflegedienst der Nation dar", sagte er der Zeitung. Neher forderte eine bessere Beratung durch die Pflegekassen. Viele Regelungen seien außerdem zu komplex und kaum zu überblicken.