In Deutschland gebe es seit langem ein "hohes Maß an längst nicht mehr latenter Ausländerfeindlichkeit, manchmal offenem Rassismus und widerlichem Antisemitismus", sagte die Theologin am Dienstagabend beim Jahresempfang "Aktion Sühnezeichen" im Jüdischen Gemeindezentrum München. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass Demokratie nicht in Gefahr sei. Vielmehr müsse Demokratie "stets verteidigt werden", so die Regionalbischöfin.
Die Gesellschaft müsse sich differenziert und klar mit dem "menschlichen Zerstörungspotenzial" beschäftigen. Religion trage immer die Gefahr in sich, alles zu vernichten, was nicht mit der eigenen Wahrheit kompatibel sei, sagte Breit-Keßler laut Redetext. Auch das Christentum habe gewaltige Schuld auf sich geladen. Die Demokratie sei nur dann zukunftsfähig, wenn "alle gemeinsam für sie eintreten".