Der IS zwinge Heranwachsende auch als Soldaten im Dschihad zu kämpfen und zu sterben, hielt der UN-Kinderrechtsausschuss am Mittwoch in Genf fest. Der irakische Staat müsse alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um die gepeinigten und gefährdeten Kinder aus den Händen der IS-Fanatiker zu retten.
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Nach einem Bericht des UN-Ausschusses befindet sich "eine große Zahl" von Kindern unter der Kontrolle des IS. Der IS entführe Mädchen und auch Frauen insbesondere von Minderheiten. Die Opfer würden auf Märkten als Sexsklaven verkauft. Besonders gefährdet sind den UN-Angaben nach irakische Mädchen, die zunächst nach Syrien geflüchtet waren und dann in ihre Heimat zurückkehren. Sie hätten oft keinerlei Schutz durch Großfamilien, Stämme oder den Staat und seien dem IS ausgeliefert.
Zudem missbrauche der IS aber auch die Terrorgruppe "Al-Kaida in Irak" eine "große Zahl" von Kindern als Soldaten. Besonders gefährdet seien Flüchtlingskinder, Kinder mit Behinderungen, Straßenkinder sowie Waisen. Die Terroristen setzten die Heranwachsenden ein als Selbstmordattentäter, menschliche Schutzschilder gegen Luftangriffe, Bombenbauer, Gefangenenwächter oder Spitzel. Der IS trainiere schon zwölf- und 13-jährige Kinder für den Dschihad, so der UN-Kinderrechtsausschuss.
Das Gremium von unabhängigen Experten überprüft turnusmäßig die Umsetzung der internationalen Kinderrechtskonvention von 1989 in den Vertragsstaaten wie dem Irak. Die Kinderrechtskonvention verpflichtet die Staaten, Mädchen und Jungen vor Missbrauch zu schützen und ihr Wohl zu fördern. Diplomaten betonten jedoch, dass die staatlichen Behörden des Irak so gut wie keine Eingriffsmöglichkeiten in den IS-Gebieten hätten.
IS-Milizen eroberten weite Teile des Irak und errichteten dort eine Schreckensherrschaft. Zudem beherrscht der IS große Gebiete in Iraks Nachbarland Syrien, wo seit fast vier Jahren ein blutiger Bürgerkrieg tobt.