Friedensabkommen für den Südsudan unterzeichnet

Foto: dpa/Phillip Dhil
Der südsudanesische Präsident Salva Kiir trifft nach Unterzeichnung des Friedensvertrages am Flughafen in Juba (Südsudan) ein.
Friedensabkommen für den Südsudan unterzeichnet
Nach mehr als einem Jahr blutiger Kämpfe im Südsudan haben Regierung und Rebellen einen Friedensvertrag geschlossen.

Darin wurden ein sofortiges Ende aller Gefechte und die Bildung einer gemeinsamen Regierung vereinbart, wie aus dem Dokument hervorgeht, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Präsident Salva Kiir und Rebellen-Chef Riek Machar unterzeichneten den Vertrag am Sonntagabend in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.

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Mitte Februar wollen beide Politiker erneut zusammenkommen, um letzte Fragen zu klären, darunter auch die Besetzung der Regierungsposten. Spätestens am 5. März soll dann ein umfassendes Friedensabkommen unterzeichnet werden. Aus Verhandlungskreisen hieß es, Präsident Kiir werde sein Amt behalten. Machar solle erneut Vizepräsident werden. Diesen Posten hatte er bis zu seiner Entlassung durch Kiir im Juli 2013 inne.

Als Vermittler fungiert der regionale Staatenbund Igad, dem acht Staaten in Nordostafrika angehören. Äthiopiens Premier Hailemariam Dessalegn und der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta bezeugten das Abkommen am Sonntag mit ihrer Unterschrift.

Der Südsudan-Konflikt begann als Machtkampf zwischen Kiir und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Machar und weitete sich schnell zu einem Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen der Nuer und der Dinka aus. Nach UN-Schätzungen wurden mehr als 10.000 Menschen getötet und mehr als eine Million vertrieben. Menschenrechtler werfen beiden Seiten massive Kriegsverbrechen vor.

Kiir und Machar gehören beide der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) an, die jahrzehntelang für die Unabhängigkeit des Südsudans gekämpft hatte. Nachdem die staatliche Selbstständigkeit 2011 erreicht worden war, übernahmen sie die Regierung. Der Südsudan gilt als eines der unterentwickeltsten Länder der Welt.