Ein Nein zu organisierter Sterbehilfe beinhalte zugleich ein Ja zur Verbesserung der Sterbebegleitung, sagte Lilie am Sonntag in Schwerte.
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Bundesweit stürben jährlich 800.000 Männer und Frauen in einer stationären Einrichtung, die Mehrheit von ihnen nach einer längeren Behandlungs- und Pflegephase, sagte Lilie auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Villigst: "Der Tod wird so unsichtbar, er wird delegiert an medizinische und pflegerische Einrichtungen." Dem gegenüber stehe jedoch ein deutlicher Mangel an qualifizierten Fachkräften, der weiter steigen werde. Hinzu komme eine Unsicherheit bei vielen Haus- und Heimärzten. Noch immer gebe es Ärzte, die aus Angst, die Patienten könnten abhängig werden, kein Morphium zur Schmerzstillung verabreichen wollen, sagte Lilie.
Eine flächendeckende Versorgung mit Hospizen und Palliativstationen sei wirtschaftlich nicht machbar, gab der Diakonie-Präsident zu bedenken. Deshalb sollten die Erkenntnisse der Palliativmedizin stärker in die Einrichtungen der stationären Altenhilfe hineingetragen werden.