Nikolaus Schneider: Die "Mitte" ist kein Unbedenklichkeitsnachweis

Nikolaus Schneider: Die "Mitte" ist kein Unbedenklichkeitsnachweis
Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat kein Verständnis für Fremdenfeindlichkeit infolge eigener Ängste.

"Auch in der Mitte der Gesellschaft rechtfertigt Frust nicht das Anfachen von Wut gegen andere Menschen", schreibt Schneider in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (Februarausgabe).

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Die "Mitte" sei kein Unbedenklichkeitsnachweis. "Sie kann durchaus mit-laufen und den Rechtsradikalen den Steigbügel halten, um auf das Pferd der Macht zu kommen", warnt der ehemalige oberste Repräsentant der deutschen Protestanten mit Bezug auf die islamfeindliche "Pegida"-Bewegung.

Das christliche Abendland könne nur durch die Verteidigung seiner Werte selbst verteidigt werden. "Dazu gehören Menschenrechte, wie Religionsfreiheit, und biblische Traditionen, wie das Wort Jesu: 'Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen' (Matthäusevangelium 25,35)" schreibt Schneider, der sein Amt als EKD-Ratsvorsitzender im November 2014 aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte.