Pastor Olaf Latzel hatte in einem Gottesdienst im Januar in der Martinikirche andere Religionen wie den Islam sowie den Papst beleidigt. Das Treffen des Kirchenausschusses mit dem Prediger und Gemeindemitgliedern sei für kommende Woche geplant, sagte der leitende Theologe der bremischen Kirche, Renke Brahms, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
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In der Predigt bezeichnete der konservative Pastor das islamische Zuckerfest als "Blödsinn", Buddha als "dicken, fetten Herrn" und den Segen des Papstes "Urbi et Orbi" als "ganz großen Mist".Reliquien der katholischen Kirche beschimpfte er als "Dreck". Zu Götzen und anderen Göttern sage Gott "umhauen, verbrennen, hacken, Schnitte ziehen".
Brahms distanzierte sich deutlich von Latzels Predigt. "Die Verfassung der Bremische Evangelische Kirche steht für eine große Freiheit, die Spielraum für theologische Vielfalt bietet, darin aber auch missbraucht werden kann", sagte er. Der Weg der Kirche, um mit solchen Differenzen umzugehen, sei das ernsthafte, klare und offene Gespräch. "Beleidigungen anderer Religionen und Konfessionen sind mit dem Geist der Verfassung, die sich auf das Evangelium von Jesus Christus beruft, nicht vereinbar." In einer ersten Reaktion hatte Brahms Teile von Latzels Predigt als "geistige Brandstiftung" bezeichnet.
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Die Bremer Staatsanwaltschaft prüft derzeit die Predigt Latzels. Es werde in alle Richtungen ermittelt, "auch in Richtung Volksverhetzung", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passade, dem epd. Unterdessen hat Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) Latzel scharf kritisiert. Von Teilen der Kanzelrede habe er den Eindruck, "dass hier zum Religionskampf aufgerufen worden ist".
Latzel selber verteidigte seine Predigt. Die Kritik basiere auf verkürzten und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten, sagte er Radio Bremen. Er sei nur gegen die Vermischung des Christentums mit anderen Religionen.