Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, warnt 70 Jahre nach der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz vor einem Anstieg antisemitischer Gewalt weltweit. Die Bedrohung der Juden weltweit habe wieder zugenommen, sagte Schuster am Montag in Berlin. Insbesondere Angriffe von extremistischen Muslimen seien zu einer zusätzlichen Gefahr für die jüdische Gemeinschaft geworden. "Davor darf niemand die Augen verschließen."
###mehr-artikel###
Am 27. Januar 1945 befreite die sowjetische Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Seit 1996 wird in Deutschland am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz an die Opfer des Holocausts erinnert.
Schuster rief die Deutschen dazu auf, sich der Bedrohung der jüdischen Bevölkerung "entgegenzustellen und jüdisches Leben zu schützen". Mit Blick auf den Holocaust-Gedenktag am Dienstag sagte er, die Erinnerung an Auschwitz sei für die gesamte deutsche Gesellschaft eine bleibende Verpflichtung. "Mit einer modernen Gedenkkultur sowie guter pädagogischer Arbeit können wir auch nachfolgenden Generationen das historische Geschehen vermitteln und Empathie für die Opfer wecken." In Auschwitz ermordeten die Nationalsozialisten rund 1,1 Millionen Menschen. Ein Großteil der Opfer waren Juden.