###mehr-artikel###In Dresden will die islamkritische "Pegida"-Bewegung erneut Zehntausende Anhänger auf die Straße bringen. Die Bewegung hat für Sonntag eine Kundgebung mit 25.000 Teilnehmern in der Elbestadt angemeldet. Auch der Protest gegen "Pegida" geht weiter. In Freiburg demonstrierten am Freitagabend rund 20.000 Menschen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. In Erfurt protestierten am Samstag mehrere hundert Menschen gegen eine USA-feindliche Initiative, die offenbar an die "Pegida"-Bewegung angelehnt ist.
Die "Pegida"-Kundgebung soll am Sonntag um 14.30 Uhr auf dem Dresdner Theaterplatz beginnen. Die Verlegung der wöchentlichen Demonstration von Montag auf Sonntag begründeten die "Pegida"-Organisatoren unter anderem mit einem Konzert der "Pegida"-Gegner, bei dem am Montag eine Reihe bekannter Künstler in der sächsischen Landeshauptstadt für Weltoffenheit musizieren will.
Streit über Umang mit "Pegida" geht weiter
Unterdessen geht der Streit über den Umgang mit der islam- und asylkritischen Bewegung weiter. Während der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel als "Privatmann" am Freitagabend in Dresden überraschend ein Podiumsgespräch mit "Pegida"-Anhängern und Gegnern in der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung besuchte, lehnt SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi einen Dialog ab. "Diese Gruppe lebt von der Behauptung, Volkes Stimme zu sein. Das ist sie aber nicht", sagte die Politikerin der "Berliner Zeitung". Seit dem Erstarken der AfD und von "Pegida" hätten die Hass-Attacken auf sie im Internet stark zugenommen, sagte Fahimi.
Die ehemalige Vorsitzende der Grünen-Fraktion im sächsischen Landtag, Antje Hermenau, fühlt sich dagegen den "Pegida"-Demonstranten in Dresden nahe. "Das sind meine Leute in Sachsen, die mit der Ideologiekeule reflexhaft erschlagen werden sollen", schrieb sie in einem Gastbeitrag für die "tageszeitung". Die Fragen der Demonstranten dürfe man nicht "mit Moralapostelei erschlagen", erklärte die 50-Jährige. Jede Partei müsse offen mit den Demonstranten umgehen.
Der Historiker Heinrich August Winkler sieht die "Pediga"-Bewegung in der Traditionslinie antidemokratischer Kräfte aus der Zeit vor der Machtübernahme des Nationalsozialismus. "'Pegida' vertritt eine Ideologie, die Deutschland schon einmal in die Katastrophe gestürzt hat", warnte Winkler im "Tagesspiegel". Die Stoßrichtung von "Pegida" bedeutete "eine Absage an den aufgeklärten Westen und seine Ideen der unveräußerlichen Menschenrechte, der Toleranz, der Aufklärung und der Liberalität", sagte der Historiker. Notwendig sei deshalb "eine offensive und keine schönrednerische Auseinandersetzung" mit der Bewegung.
Proteste gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
###mehr-links###In Freiburg demonstrierten am Freitagabend rund 20.000 Menschen friedlich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Zu der ersten Großkundgebung in der badischen Stadt gegen die islamfeindliche Bewegung "Pegida" kamen damit wesentlich mehr Teilnehmer als die erwarteten rund 5.000. Unter den Rednern bei der Kundgebung waren Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) und Uni-Rektor Hans-Jochen Schiewer.
In Erfurt beteiligten sich am Samstag mehrere hundert Menschen an Protesten gegen eine USA-feindliche Initiative namens "Pegada". Die Gruppe hatte zu einer Demonstration gegen die Amerikanisierung des Abendlandes und Europas aufgerufen. An dem Aufmarsch durch die Erfurter Innenstadt beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 1.000 Menschen. Auch in Wolfsburg demonstrierten rund 400 Menschen gegen Terror und für ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen.