Bischof Dröge würdigt früheren Regierenden Bürgermeister Albertz

Bischof Dröge würdigt früheren Regierenden Bürgermeister Albertz
Der Berliner Bischof Markus Dröge hat den früheren Regierenden Bürgermeister von Berlin, Heinrich Albertz (SPD), zu dessen 100. Geburtstag gewürdigt.

Der 1993 gestorbene Albertz habe in herausragender Weise als "Pfarrer in der Politik und als politischer Pfarrer" in Kirche und Gesellschaft gewirkt, erklärte Dröge am Dienstag in Berlin.

###mehr-artikel###

Als leidenschaftlicher Mahner und streitbarer Christ bleibe Albertz vielen in Erinnerung, sagte Dröge. Die Präsenz der Kirche und kirchlicher Themen in der politischen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit sei eine Herzensangelegenheit von Albertz gewesen. In seiner politischen Karriere habe er immer auch als Christenmensch agiert und im Vertrauen auf seinen Glauben gehandelt. Genauso habe er in seiner Zeit als Pfarrer die politische Dimension des Evangeliums hervorgehoben und zur Sprache gebracht.

Heinrich Albertz wurde am 22. Januar 1915 in Breslau geboren. Nach dem Abitur 1933 in Breslau studierte er Theologie in Breslau, Halle und Berlin. In der NS-Zeit war er unter anderem Kurier der Bekennenden Kirche. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg Albertz in die Politik ein. 1966 folgte er Willy Brandt (SPD) nach im Amt des Regierenden Bürgermeisters. Als am 2. Juni 1967 bei Demonstrationen gegen den Schah von Persien der Student Benno Ohnesorg durch eine Polizeikugel starb, übernahm Albertz die politische Verantwortung und trat zurück.

Von 1970 bis 1979 arbeitete Albertz wieder als Pfarrer in Berlin-Zehlendorf. Er engagierte sich auch in der Friedensbewegung. Albertz starb am 18. Mai 1993 in Bremen.