Flüchtlingstragödie in der Ägäis: Überlebende verklagen Griechenland

Flüchtlingstragödie in der Ägäis: Überlebende verklagen Griechenland
Überlebende einer Flüchtlingstragödie in der Ägäis haben beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg Klage gegen Griechenland eingereicht.

Die Migranten beschuldigen die griechische Küstenwache, im Januar 2014 bei stürmischer See ein vollbesetztes Flüchtlingsboot von der griechischen Küste weg in Richtung Türkei geschleppt zu haben. Beim Untergang des Bootes vor der Insel Farmakonisi starben drei Frauen und acht Kinder aus Afghanistan, wie die Organisation "Pro Asyl" erläutert, die die Beschwerdeführer unterstützt.

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Allem Anschein nach habe es sich um eine sogenannte Push-Back-Operation gehandelt, die einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstelle, unterstrich "Pro Asyl" am Dienstag in Frankfurt am Main. Es seien alle Prinzipien der Seenotrettung verletzt worden. Auch habe es offenkundig massive Vertuschungen von Seiten der griechischen Behörden gegeben. Unklar sei derzeit außerdem, inwieweit die EU-Grenzschutzagentur Frontex etwas mit den Ereignissen zu tun habe - laut Aussagen griechischer Grenzbeamter sei der Einsatz von Frontex koordiniert worden.