Alleine im laufenden Jahr sollen dem am Dienstag in Genf vorgestellten Bericht zufolge weitere drei Millionen Menschen ihre Arbeit verlieren, bis 2019 kämen weitere acht Millionen hinzu. Ende 2014 waren weltweit 201 Millionen Menschen ohne Arbeit. Mehr als jeder Dritte von ihnen war der ILO zufolge jünger als 25 Jahre. Von diesen war die überwiegende Zahl weiblich.
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Neu ist laut ILO eine Verschlechterung der Arbeitsmarktlage in vielen Schwellenländern Lateinamerikas und Arabiens, aber auch in Russland und China. In Afrika verharrt die Arbeitslosigkeit unverändert auf hohem Niveau. Steigende Beschäftigungszahlen verzeichnet die ILO vor allem in den USA, in Japan und einigen europäischen Staaten. Vor allem in Südeuropa bleibe die Lage dagegen angespannt.
Als einen Grund für die langsame Erholung des Arbeitsmarkts nennt die ILO die global wachsende Ungleichheit. Während zehn Prozent der Arbeitenden zwischen bis zu 40 Prozent des Gesamteinkommens unter sich aufteilten, verdienten die ärmsten zehn Prozent gemeinsam gerade einmal zwei Prozent des globalen Gesamteinkommens. Seit der Krise sei die Ungleichheit in einigen Industrieländern derart stark gestiegen, dass die Verhältnisse sich denen mancher Schwellenländer angeglichen hätten. Arbeiter und Angestellte mit mittlerem Ausbildungsniveau seien oft gezwungen, einfache Jobs zu Billiglöhnen anzunehmen.