Die Islamisten entführten am Sonntag 50 Kinder und 30 Erwachsene aus zwei grenznahen Orten, wie nigerianische Zeitungen am Montag berichteten. Kameruns Militär erhielt unterdessen Unterstützung aus dem Tschad. Darauf hatten sich die Regierungen beider Länder verständigt.
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Erste Soldaten aus dem Tschad kamen am Wochenende im Norden Kameruns an, um gegen Boko Haram vorzugehen. Ghanas Präsident John Mahama forderte vor seinem Deutschland-Besuch am Montag die Entsendung einer Eingreiftruppe unter Führung der Afrikanischen Union in Nordnigeria. Frühere Pläne einer multinationalen Truppe unter Beteiligung der Nachbarstaaten Kamerun, Niger und Tschad war unter anderem am Zögern Nigerias gescheitert.
Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Ihr erklärtes Ziel ist, einen islamistischen Gottesstaat im Norden Nigerias zu gründen. In den vergangenen Jahren starben bei Anschlägen der Gruppe Tausende Menschen. Die Bewegung kontrolliert inzwischen ein Gebiet von der Größe Belgiens, in dem Hunderttausende Menschen leben. Vor einem Monat hatte Boko Haram Kamerun mit Anschlägen gedroht. Die Bewegung ist zudem in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.