Ellen Ueberschaer: Vesperkirchen geben Armut ein Gesicht

Foto: epd-bild / Thomas Lohnes
Die Mannheimer "Vesperkirche"
Ellen Ueberschaer: Vesperkirchen geben Armut ein Gesicht
In Vesperkirchen wird nach den Worten der Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschaer, Armut sichtbar.

Wenn Kirchen ihre Räume für bedürftige Menschen öffneten, ihnen Essen und menschliche Wärmen schenkten, sei dies aber kein Ersatz für den Sozialstaat, sagte sie am Sonntag zur Eröffnung der 21. Vesperkirche in der Stuttgarter Leonhardskirche. In den sieben Vesperkirchenwochen könne man "überlegen, was in den übrigen 46 Wochen des Jahres getan werden kann" für eine gerechtere Gesellschaft, unterstrich die Theologin in ihrer Predigt. Sie rief dazu auf, sich von der Gleichgültigkeit zu verabschieden.

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Deutschlands erste Vesperkirche begann vor zwanzig Jahren in der Stuttgarter Leonhardskirche. In der Winterzeit erhalten Bedürftige dort täglich ein Mittagessen, Diakonie-Mitarbeiter bieten eine Sozialberatung an.

Die Idee, Vesper und Kirche zu verbinden, sei so alt wie die Kirche selbst, unterstrich Ueberschaer. "Alltägliches und Heiliges kommen zusammen, Armes und Seliges - arm-selig im besten Sinne", sagte sie weiter. Am Eröffnungstag waren - wie schon im vergangenen Jahr - etwa 870 Essensgäste gekommen.