Wie örtliche Medien am Sonntag berichteten, wurden die Verurteilten aus Indonesien, Vietnam, Brasilien, den Niederlanden, Malawi und Nigeria kurz nach Mitternacht von einem Exekutionskommando erschossen. Die Niederlande protestierten gegen die Vollstreckung und zogen vorübergehend ihren Botschafter aus Jakarta ab. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff erklärte, sie sei "empört und bestürzt".
Auch Menschenrechtler im In- und Ausland kritisierten die Hinrichtungen scharf und forderten Indonesien auf, die Todesstrafe abzuschaffen. Diese verstoße nicht nur gegen das Menschenrecht auf Leben, sondern auch gegen die heimische Verfassung, erklärte die indonesische Organisation Imparsial. Amnesty International sprach von einem "traurigen Tag": "Indonesiens neue Regierung hatte ihr Amt mit dem Versprechen angetreten, den Respekt für die Menschenrechte zu fördern", sagte der Südostasien-Direktor von Amnesty, Rupert Abbott. Die Hinrichtungen seien ein riesiger Rückschritt.
Es waren die ersten Exekutionen, die unter dem neuen Präsidenten Joko Widodo vollstreckt wurden. Der seit Oktober amtierende Staatschef hatte die Gnadengesuche der Verurteilten Ende Dezember abgelehnt. Regierung und Justiz in Jakarta begründen ihre harte Haltung damit, dass sich Indonesien mit seinen 250 Millionen Einwohnern zu einem der größten Märkte für den globalen Drogenhandel entwickelt habe. Pro Tag werden 40 bis 50 Drogentote gemeldet, wie die Generalstaatsanwaltschaft erklärte.
Im vergangenen Jahr hatte es laut Amnesty International keine Exekutionen in Indonesien gegeben. Allerdings habe die Regierung angekündigt, allein in diesem Jahr insgesamt 20 Todesurteile zu vollstrecken. Zuletzt war im März 2013 war ein aus Malawi stammender Mann wegen Drogenhandels für schuldig befunden und vor ein Erschießungskommando gestellt worden. Zuvor waren im November 2008 drei Männer exekutiert worden, die für die Bombenanschläge auf der Ferieninsel Bali im Oktober 2002 verantwortlich waren.