"Es bedeutet wahrzunehmen, was dem Anderen wichtig oder heilig ist", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Und wer das wahrnimmt, muss dann vielleicht nicht jede Karte spielen, die denkbar und möglich ist." Herabsetzungen einer Religion seien problematisch.
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Grundsätzlich seien aber in einer freien Gesellschaft Humor, Ironie und Satire auch bei religiösen Themen erlaubt und rechtfertigten keine gewaltsamen Reaktionen, betonte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Terroranschläge von Paris dürften nicht zur Selbstzensur führen: "Wenn wir wegen der Anschläge künftig die Schere im Kopf hätten, würden die Täter letztlich ihr Ziel erreichen, nämlich Menschen zum Schweigen zu bringen. Das darf nicht passieren."
Der kaltblütige Anschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" lasse zwar niemanden unbeeindruckt, sagte Rekowski in dem Interview am Rande der rheinischen Landessynode in Bad Neuenahr. "Trotzdem müssen wir uns davon frei machen und uns als Anwälte der Meinungsfreiheit verstehen", unterstrich der 56-jährige Theologe. "Sonst würden wir unter einer selbst gewählten Knechtschaft leben."