Eine Ausstellung im Museum am Dom soll das Epochenbild des 19. Jahrhunderts aus einer christlich-sozialen Perspektive zeigen, erklärte der stellvertretende Generalvikar Michael Kneib bei der Kooperationsunterzeichnung am Montag in Trier. Außerdem solle es in einer Veranstaltungsreihe der Theologischen Fakultät um unbeantwortete Fragen von Marx gehen.
"Die katholische Soziallehre hat ihre eigene Sozialanalyse und Sozialkritik von Anfang an wesentlich als Gegenentwurf zu den Marx'schen und marxistischen Vorstellungen entfaltet", erklärte Kneib. Bei den öffentlichen Diskussionen werde es um Themen wie den Wert des Menschen sowie des Geldes, aber auch um die Wertschätzung menschlicher Arbeit in der heutigen Gesellschaft gehen.
Im Mittelpunkt des Jubiläumsprogramms wird der rheinland-pfälzischen Kulturministerin Vera Reiß (SPD) zufolge eine von Stadt und Land ausgerichtete Ausstellung über "das Leben und Wirken des Philosophen und Gesellschaftstheoretikers Marx" stehen. Sie wird im Rheinischen Landesmuseum Trier und im Stadtmuseum Simeonstift zu sehen sein. Die geplanten Kosten dafür liegen den Angaben zufolge bei 5,6 Millionen Euro. Die Friedrich-Ebert-Stiftung werde die Dauerausstellung in ihrem Museum Karl-Marx-Haus um weitere Objekte erweitern, erklärte ihr Vorsitzender Kurt Beck (SPD).
Der Geburtstag von Karl Marx (1818-1883) jährt sich am 5. Mai 2018 zum 200. Mal. Der Revolutionär sorgte mit seiner Philosophie für eine Polarisierung der Welt. 1848 erschien das Kommunistische Manifest, das er gemeinsam mit Friedrich Engels verfasste. Vor dem Niedergang des Sozialismus folgten Sozialdemokraten und Kommunisten weltweit seinen Thesen. Karl Marx starb am 14. März 1883 im Londoner Exil.