Am Freitagmorgen räumte Rajapakse seine Niederlage ein und versprach "einen reibungslosen Machtwechsel", wie Medien in Sri Lanka berichteten. Laut den vorläufigen Wahlergebnissen konnte Sirisena über 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Das amtliche Resultat soll erst am Freitagabend bekanntgegeben werden.
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Über 15 Millionen Wähler waren am Donnerstag aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu bestimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei über 70 Prozent. Nachdem der amtierende Präsident überraschend von seinem früheren Gesundheitsminister herausgefordert worden war, hatten die örtlichen Medien ein knappes Rennen erwartet. Oppositionskandidat Sirisena konnte offenbar auf die Unzufriedenheit vieler Wähler mit der Regierung bauen.
Rajapakse hat in den vergangenen zehn Jahren den Inselstaat mit harter Hand regiert. Bei der letzten Wahl 2010 profitierte der 69-Jährige davon, dass kurz zuvor das Militär den Bürgerkrieg gegen die aufständischen "Befreiungstiger von Tamil Eelam" gewonnen hatte. Der Konflikt zwischen der singhalesisch-buddhistischen Mehrheit und den Tamilen auf der Insel im Indischen Ozean hatte 26 Jahre gedauert.
Der 63-jährige Sirisena hat versprochen, die Korruption auf der Insel zu bekämpfen und den Einfluss Chinas auf das Land an der Südspitze des indischen Subkontinentes zu verringern. Die Tropeninsel Sri Lanka ist mit 66.000 Quadratkilometern fast so groß wie Bayern. Ihre Strände und traditionsreiche Kultur locken seit Ende des Bürgerkrieges 2009 wieder viele Touristen an.