Mit der Ausrüstung lasse sich das Virus direkt vor Ort innerhalb von 15 Minuten per Speicheltest nachweisen, teilte das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen am Donnerstag mit. Das Koffer-Labor werde mit Solarstrom betrieben und komme ohne kühlbedürftige Materialien aus.
Die derzeit zur Ebola-Diagnose verwendeten Tests seien für einen breiten Einsatz vor Ort nicht geeignet, erläuterten die Forscher. Blut- oder Speichelproben müssten daher in entfernte Laboratorien transportiert werden. Der neue Diagnosekoffer erlaube den Nachweis von Ebola-Viren hingegen nicht nur in entlegenen Gebieten, sondern auch auf Flughäfen und in Quarantäne-Stationen. Eine frühere Diagnose führe zu einer effektiverer Viruskontrolle, da das Gesundheitspersonal Ebola-Patienten damit schneller identifizieren und isolieren könne.
Das vom Bund und den Ländern finanzierte Deutsche Primatenzentrum erforscht grundlegende biologische Fragen über die Funktionsweise des Körpers sowie über Evolution und Verhalten. Die Göttinger Wissenschaftler wollen zunächst fünf der neuen Koffer für Untersuchungen im westafrikanischen Guinea zusammenstellen.