Die syrisch-orthodoxe Kirche in Deutschland hat den Neubau einer Kirche in der Türkei begrüßt. Die mündliche Zusage des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu für den Kirchenneubau in Istanbul stimme zuversichtlich, sagte Raid Gharib von der syrisch-orthodoxen Kirche dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag im niedersächsischen Warburg. Zugleich verwies er aber darauf, dass der Bau erst beginnen könne, wenn eine schriftliche Genehmigung vorliege.
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Bei dem Neubau im Istanbuler Stadtteil Yesilköy am Marmarameer handelt es sich um ein Gebäude der syrisch-orthodoxen Kirche. Die Gemeinde, der rund 12.000 aramäisch-assyrische Christen angehören, hatte den Bau vor Jahren beantragt und bereits 2006 das Grundstück gekauft. Finanziert werden solle die neue Kirche durch Spenden sowie eine private Stiftung aramäisch-assyrischer Unternehmer in Istanbul, sagte ein Sprecher der syrisch-orthodoxen Metropolie in Deutschland.
Davutoglu hatte am Freitagabend bei einem Treffen mit Vertretern nichtmuslimischer Religionsgemeinschaften bekannt gegeben, dass die türkische Regierung den Bau genehmigt habe. Es wäre seit der Gründung der Türkischen Republik 1923 offenbar das erste neu entstehende Kirchengebäude.
Kirchen und westliche Politiker hatten in den vergangenen Jahren immer wieder die Unterdrückung der christlichen Minderheit in der Türkei beklagt und Präsident Recep Tayyip Erdogan vorgeworfen, eine Islamisierung des Landes anzustreben. Zuletzt hatte Papst Franziskus bei seiner Türkeireise im Herbst für eine Vertiefung des Dialogs der Religionen und Kulturen geworben. Offiziellen Statistiken zufolge sind fast 99 Prozent der türkischen Bevölkerung Muslime.