Bedford-Strohm: "Klare Kante" gegen Fremdenfeindlichkeit

Bedford-Strohm: "Klare Kante" gegen Fremdenfeindlichkeit
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat der "Pegida"-Bewegung erneut ihre christliche Motivation abgesprochen.

Heinrich Bedford-Strohm sagte am Samstag dem Radiosender SWR 2, zwar dürften Menschen, die aus Angst auf die Straße gingen, nicht "pauschal abgewertet" werden. Gegen fremdenfeindliche Äußerungen und auch gegen den Missbrauch des Etiketts "christlich" müsse man aber "ganz klare Kante zeigen". Man müsse "das Problem an der richtigen Stelle angehen, nämlich bei der Diskussion um die Armut", sagte der bayerische Landesbischof.

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Bedford-Strohm zufolge hat das Wort der Kirchen auch heute noch Gewicht. Durch direkte Gespräche mit Spitzenpolitikern seien wichtige Veränderungen möglich. Beispielsweise habe der Freistaat Bayern nach Intervention der Kirchen die Gelder für die Sozialberatung bei Flüchtlingen erhöht. "Da kann man schon einige sehr konkrete Dinge nennen, weil wir sehr nah dran sind vor Ort", sagte der Landesbischof. Die Kirchen nehmen laut Bedford-Strohm eine wichtige Aufgabe wahr: "Wir wissen, wo wir zu stehen haben, wenn es um Schwache geht."

Ein zentrales Thema in diesem Jahr werde die "soziale Gerechtigkeit sein", kündigte Bedford-Strohm an. Es könne "uns nicht ruhig lassen in einer Zeit guter Konjunktur", dass es immer noch mehr als eine Million Langzeitarbeitslose gebe. Öffentlich finanzierte Arbeit könne, wie von den Kirchen vorgeschlagen, eine Hilfe sein, sagte Bedford-Strohm.