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Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat vor "reflexhaften Verurteilungen" von "Pegida"-Anhängern gewarnt. Zwar lehne er die Ziele der Bewegung grundsätzlich ab, doch müssten die individuellen Sorgen der Anhänger ernst genommen werden, schreibt der Theologe in der am Sonntag in Hannover erscheinenden "Evangelischen Zeitung".
Es sei absolut inakzeptabel, dass die Angst vor islamistischen Terror instrumentalisiert werde, um eine ganze Religion zu verunglimpfen, unterstrich Meister. Hinter den "Pegida" stecke aber auch "ein diffuses Gefühl, dass über die Köpfe der Menschen hinweg regiert wird". Gesellschaftliche Offenheit und Akzeptanz von Vielfalt ließen sich nicht durch Gesetze verordnen. "Sie entstehen aus der Mitte der Gesellschaft. Sie werden gelebt von selbstbewussten und verantwortlichen Staatsbürgern."
Die Gefahr einer drohenden Spaltung der Gesellschaft müsse ernst genommen werden, mahnte Meister. Eine Gesellschaft überwinde die Angst vor dem Anderen nicht durch Ausgrenzung, sondern durch Integration. "Das wird niemals eine leichte Aufgabe sein, aber ohne Integration verspielen wir die Zukunft unserer Gesellschaft."