Ebola-Epidemie in Westafrika geht vermutlich auf Fledermaus zurück

Ebola-Epidemie in Westafrika geht vermutlich auf Fledermaus zurück
Der Ursprung der derzeitigen Ebola-Epidemie in Westafrika geht laut Forschern vermutlich auf Fledermäuse zurück.

Der zweijährige Junge in einem Ort im Südosten Guineas, der als erstes Opfer gilt, habe in und um einen hohlen Baum gespielt, in dem Fledermäuse lebten, schrieben die Wissenschaftler in der am Dienstag erschienenen Fachzeitschrift "EMBO Molecular Medicine". Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich bislang mehr als 20.000 Menschen mit der hochgefährlichen Krankheit angesteckt, annähernd 8.000 Menschen starben.

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Die Menschen in der Region jagen Fledermäuse, um sie zu essen. Die Bulldoggfledermäuse (Mops condylurus) seien bereits in der Vergangenheit als Ursprung von Ebola-Infektionen bei Menschen gehandelt worden, schrieben die Forscher um Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut in Berlin. Erst drei Monate, nachdem sich der kleine Junge vor einem Jahr im Dorf Meliandou mit Ebola infizierte, wurde der Erreger identifiziert. Bis dahin hatte sich das Virus bereits ausgebreitet. Die derzeitige Epidemie ist die schlimmste seit Entdeckung des Virus 1976.

Doch geringe Zweifel über den Ursprung der Epidemie bleiben. Denn der Baum, der die Fledermauspopulation beherbergte, ist ausgebrannt. Die Tiere sind entweder getötet worden oder geflohen. Die Forscher fordern, die Menschen in der Region besser über das Risiko durch den Verzehr von Fledermausfleisch aufzuklären. Die Menschen sollten die Tiere meiden, um weitere Ebola-Infektionen zu vermeiden.