Angesichts des Konflikts in der Ukraine setze das Treffen, das bis 2. Januar dauert, ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung, teilte die Bruderschaft in Taizé mit. Nach dem Ende des Kalten Krieges fand das internationale Jugendtreffen 1990 schon einmal in Prag statt.
Unter dem Thema "Pilgerweg des Vertrauens" sind in der tschechischen Hauptstadt Begegnungen und Diskussionsrunden zu sozialen und gesellschaftlichen Fragen geplant. Dreimal am Tag kommen die Jugendlichen zu Gebeten zusammen. Abends ist jeweils ein großes Gebetstreffen in den Messehallen vorgesehen. Darüber hinaus steht eine Begegnung in der Prager Synagoge auf dem Programm.
Die ökumenische Taizé-Bruderschaft wurde von dem Schweizer Roger Schutz (1915-2005) gegründet. Der Pfarrerssohn wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs "die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit" überwinden helfen. Dazu zog er sich am 20. August 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny im französischen Burgund zurück.
100 Brüder aus rund 25 Ländern
Derzeit leben in der "Communaute de Taizé" mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten zudem in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit. Sie haben sich zur Ehelosigkeit sowie zu einem Leben in materieller Gütergemeinschaft verpflichtet. Bekanntgeworden ist Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind.
Seit 1978 organisieren die Brüder der Kommunität von Taizé die Jugendtreffen, die jeweils um den Jahreswechsel stattfinden. Im vergangenen Jahr pilgerten mehr als 20.000 Teilnehmer nach Straßburg. Zuvor waren Rom, Berlin, Rotterdam, Posen und Brüssel Gastgeber.