Die Menschen erwarteten, dass die Kirchen sich in der Flüchtlingshilfe engagierten. So erlebe er auch die Stimmung in den Gemeinden, schilderte Meister. "Es gibt eine große Bereitschaft, darüber nachzudenken, was noch mehr geleistet werden kann.
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"Die Kirche müsse die Flüchtlinge gleich nach ihrer Ankunft in Deutschland begleiten und beraten, unterstrich der Bischof der größten evangelischen Landeskirche. "Das geschieht noch nicht in allen Aufnahmelagern, aber wir versuchen, das aufzubauen." Meister verwies auf die jahrzehntelangen Erfahrungen, die die Protestanten seit 1945 im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen gesammelt hätten.
"Wir müssen bereits bei der Vermittlung der Asylsuchenden als Netzwerk fungieren", sagte Meister. Dann könnten sich auch die Kirchengemeinden entsprechend vorbereiten. "Ich bin davon überzeugt, dass wir vor Ort noch viel mehr Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stellen können." Die Diakonie mache zudem gute Erfahrungen damit, den Ankommenden geringfügige Beschäftigungsverhältnisse anzubieten. So könnten die Menschen zunächst wieder in einen Lebensrhythmus finden.
Solche Initiativen vermischten sich dann mit Projekten in den Gemeinden, ergänzte der Theologe. "Das ist das Tolle an der Kirche, dass wir nicht nur institutionell helfen, sondern mit vielen Menschen an der Basis aktiv sind, die noch mal eigene Ideen entwickeln." Meister sagte, aus den Migrationsbewegungen seit dem Zweiten Weltkrieg habe sich in Deutschland eine Fülle hervorragender Integrationserfolge entwickelt. "Das Multikulturelle ist in unserer Gesellschaft inzwischen Alltag." Es gebe weit über 90 Prozent gelungene Beispiele. Die Medien hätten eine hohe Verantwortung, nicht nur über "die restlichen zwei, sechs oder zehn Prozent zu schreiben".