Es sei ein "hohes Gut", wenn junge Erwachsene ein Jahr ihres Lebens der Allgemeinheit zur Verfügung stellten.
In einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) erlebten die jungen Menschen, was die Gesellschaft zusammenhalte, sagte Janssen. "Die soziale Arbeit macht sie mündiger, weil sie erkennen, dass andere Menschen auf ihre Unterstützung angewiesen sind." Eine Herausforderung sei, dass die Freiwilligen immer jünger würden, erläuterte der Geistliche. "Mit 18 kann man Freiwillige nicht einfach in eine sozial anspruchsvolle Pflegesituation schicken." Den kirchlichen Trägern sei es wichtig, die jungen Menschen in ihrem Dienst zu begleiten und mit Seminaren zu unterstützen.
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Das FSJ wurde 1964, vor 50 Jahren, vom Bundestag erstmals gesetzlich geregelt. Seine Wurzeln gehen aber noch zehn Jahre weiter zurück. 1954 rief der damalige Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau bei Nürnberg und spätere bayerische Landesbischof Hermann Dietzfelbinger (1908-1984) das Diakonische Jahr aus. Im Sommer 2014 wurden die Jubiläen mit zahlreichen Gottesdiensten gefeiert. Bischof Janssen predigte dazu in einem ZDF-Fernsehgottesdienst aus Ahlhorn bei Oldenburg.
Die Nachfrage beim FSJ sei aktuell sehr gut, unterstrich Janssen. Derzeit sei eine bundesweite Stellenbörse in Arbeit, damit jeder die passende Stelle für sich finden könne. Ein weiteres Ziel sei es, mehr "Nicht-Abiturienten" für den Freiwilligendienst zu gewinnen und den internationalen Austausch zu fördern, etwa über die Missionswerke.
Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums sind gegenwärtig mehr als 100.000 Menschen in den Freiwilligendiensten aktiv. Dazu gehört neben dem FSJ auch der Bundesfreiwilligendienst, der 2011 nach dem Ende des Zivildienstes eingeführt wurde und für alle Altersgruppen offen ist. Janssen zufolge stellen allein die evangelischen Kirchen bundesweit rund 12.000 Plätze in der Diakonie, Friedensdiensten, Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen zur Verfügung.
