Wenn ein Ingenieur aus Kasachstan in Deutschland nur als Bauarbeiter Arbeit findet, sei das "eine Verschwendung von Ressourcen", sagte der evangelische Theologe in Wolfenbüttel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Migranten müssten die Möglichkeit erhalten, Fehlendes nachzuarbeiten.
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Flüchtlinge müssten in Deutschland umfassender integriert werden, mahnte Meyns. "Mit einer Unterkunft allein ist es nicht getan." Der promovierte Theologe reagierte damit auf den Vorschlag des Goslarer Oberbürgermeisters Oliver Junk (CDU). Dieser hatte im November vorgeschlagen, mehr Flüchtlinge in strukturschwachen Regionen wie dem Harz unterzubringen.
Grundsätzlich sei der Vorschlag des Politikers zu begrüßen, sagte Meyns. "Die Gastfreundschaft, die aus dieser Idee spricht, finde ich fantastisch." Allerdings helfe der Zuzug von Einwandern den vom demografischen Wandel betroffenen Regionen nur dann, wenn dort auch in Mobilität, Bildung und Arbeitsplätze investiert werde.
Regionalpolitik gefordert
Deutschland werde zukünftig noch viel mehr zum Einwanderungsland, unterstrich der Bischof. "Der Sog der durch den Wohlstand und Frieden entsteht, ist enorm." Insbesondere sei dann die Regionalpolitik gefordert, in die Infrastruktur zu investieren, um auch abgelegene Dörfer wie im Harz an wirtschaftlich starke Zentren anzubinden.
Neben den jungen, ausgebildeten Zuwanderern kämen auch ältere teils als Analphabeten nach Deutschland. Für diese Menschen sei es bereits eine große Herausforderung, eine Schrift zu lernen, betonte Meyns. Eine fremde Sprache komme als zusätzliche Erschwernis hinzu. "Auch mit diesen Menschen müssen wir umgehen."