Bouffier: Ängste von "Pegida"-Demonstranten ernst nehmen

Bouffier: Ängste von "Pegida"-Demonstranten ernst nehmen
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) rät zu einem differenzierten Blick auf die Teilnehmer der islamfeindlichen "Pegida"-Demonstrationen.

"Es gibt bei den Demonstranten Rechtsextreme und Ewiggestrige, aber eben auch Bürger, die unzufrieden sind oder Angst haben um ihre Zukunft", sagte Bouffier der "Frankfurter Rundschau" (Freitagsausgabe). Mit jenen, die einfach nur unzufrieden sind oder Angst haben, sollten Politiker ins Gespräch kommen, wenn diese dafür offen sind.

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"Ängste nimmt man nicht, indem man sie ignoriert", sagte Bouffier. Wichtig seien klare Botschaften. "Für Dumpfbackenparolen, Intoleranz und Gewalttätigkeit kann es keinen Rabatt geben und auch kein Verständnis", sagte der CDU-Politiker.

Eine Teilnahme an Gegendemonstrationen indes plant Bouffer nicht. "Ich will nicht marschieren mit Leuten, mit denen ich sonst nicht marschieren würde", sagte er.

Dass die "Pegida"-Initiative insbesondere im ostdeutschen Dresden Zulauf findet, kann aus Sicht des hessischen Regierungschefs "nichts nur Zufall sein". Bouffier verwies auf die Geschichte der DDR, deren Bevölkerung kaum Kontakt zu Ausländern gehabt habe. Bei einem Teil der Demonstranten wirke die DDR nach. "Allein die Forderng: Putin, hilf uns! Da muss man sich doch an den Kopf greifen", sagte der CDU-Politiker mit Verweis auf Parolen, die sich an den russischen Präsidenten Wladimir Putin richten.