Pakistan setzt nach Schulmassaker Todesstrafe wieder ein

Pakistan setzt nach Schulmassaker Todesstrafe wieder ein
Nach dem Schulmassaker der Taliban mit mehr als 140 Toten kehrt Pakistan zur Todesstrafe zurück. Premierminister Nawaz Sharif erklärte am Mittwoch ein seit 2008 bestehendes Moratorium für beendet, wie die Zeitung "Dawn" berichtete.

Dies gelte für Fälle von "terroristischen Taten", hieß es aus dem Büro des Regierungschefs. Pakistan hat mehr als 8.000 zum Tode verurteilte Gefangene.

Pakistanische Taliban-Kämpfer hatten am Dienstag eine von der Armee geführte Schule in der Millionenstadt Peshawar angegriffen und mindestens 141 Menschen - davon 132 Schulkinder - kaltblütig ermordet. Die meisten Opfer starben durch gezielte Kopfschüsse.

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Der grausame Anschlag wurde selbst von anderen radikal-islamischen Terrorgruppen scharf verurteilt: Der Sprecher der afghanischen Taliban, Sabihullah Mudschahid, erklärte: "Das absichtliche Töten unschuldiger Menschen, Kinder und Frauen widerspricht den Grundlagen des Islams." Der Anführer der radikalen Jammat-ud-Dawa-Organisation, Hafiz Saeed, betonte: "Ein Massaker an unschuldigen Kindern ist Terrorismus".

In ganz Pakistan wurde am Mittwoch mit Mahnwachen und Gebeten an die Opfern des Anschlags erinnert. Viele Schule blieben geschlossen, ebenso Regierungs- und Verwaltungsbüros. Die Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Angesichts der schrecklichen Bluttat wurde selbst in dem mit Pakistan verfeindeten Indien der Opfer und ihrer Familien gedacht. Schulen und das Parlament in Neu-Delhi hielten am Morgen in einer Schweigeminute inne.

Pakistans Militär reagierte bereits am Dienstag mit Luftanschlägen gegen Stützpunkte der pakistanischen Taliban. Ein US-Drohnenangriff in Afghanistan soll vier pakistanische Taliban-Kämpfer getötet haben.