Er halte es für eine gute Idee, darüber nachzudenken, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Eine mögliche Einladung müsse aber gründlich beraten und mit der katholischen Kirche in Deutschland abgesprochen werden. Er könne eine solche Einladung zudem nicht allein aussprechen, erläuterte Bedford-Strohm.
Die evangelischen Christen feiern 2017 den 500. Jahrestag des Wittenberger Thesenanschlags durch Martin Luther (1483-1546). Die Veröffentlichung der Ablassthesen am 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der Reformation. Das Jubiläum wird mit einer Reihe von Großveranstaltungen begangen, unter anderem einer "Weltausstellung der Reformation" in Wittenberg sowie dem 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin. Der Schlussgottesdienst des Christentreffens soll in der Lutherstadt veranstaltet werden.
Bedford-Strohm sagte, er verwende für die Feierlichkeiten ausdrücklich die beiden Begriffe "Reformationsjubiläum und Reformationsgedenken". Zum einen freuten sich die Protestanten über die Impulse der Reformatoren, durch die auch die katholische Kirche positiv verändert worden sei. "Gleichzeitig waren Konfessionskriege und die Kirchenspaltung schmerzlich, daher können auch wir als Evangelische von Reformationsgedenken sprechen", ergänzte der bayerische Landesbischof. Bisher war auf evangelischer Seite ausschließlich vom Reformationsjubiläum die Rede, während die Katholiken vom Reformationsgedenken sprechen.