Die Salafisten-Szene habe sich durch den Kampf der Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien und dem Irak verändert, sagte Kraetzer am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Der IS sei jetzt das beherrschende Thema, und es gebe wahrscheinlich eine wachsende Zahl von Salafisten, die das Vorgehen der Miliz gut fänden.
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Kraetzer räumte zugleich ein, dass es nur wenige Informationen über die Salafisten-Szene in Deutschland gebe. Auch die Sicherheitsbehörden könnten sich nur einen ungefähren Überblick verschaffen. Es gebe keine größeren Studien über das Phänomen, "so dass man von fundierten Erkenntnissen nicht sprechen kann".
Die von der Politik angedachten Maßnahmen gegen gewaltbereite Muslime unterstützt der Experte. Die Vorschläge der Innenminister gingen in die richtige Richtung, sagte Kraetzer. Er forderte zugleich aber mehr Prävention. Zudem wies er darauf hin, dass Maßnahmen wie der Entzug des Reisepasses für potenzielle Unterstützer des IS in der Szene als "Kampf gegen den Islam" umgedeutet und wiederum als "Rekrutierungsmittel" benutzt würden.