Internationale Bergbau- und Agrarkonzerne beuten die reichen Mineralienvorkommen und fruchtbaren Böden der größten philippinischen Insel aus. "Mit Hilfe der philippinischen Armee und paramilitärischen Milizen vertreiben sie die Lumad (Anm.: die Ureinwohner) von ihrem Land", sagte Joel Tendero, Bischof der United Church of Christ der Philippinen (UCCP), gegenüber evangelisch.de. "Bürgerrechtler und Umweltaktivisten werden bedroht, eingeschüchtert und umgebracht. Die Morde bleiben ungesühnt. Es herrscht eine Kultur der Straflosigkeit", klagte der Bischof. Tendero führte die Gruppe der UCCP in der Demonstration an.
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Andere Gruppen verlangten den Rücktritt und die Verhaftung von Präsident Benigno Aquino. "Mindanao wird an ausländische Konzerne ausverkauft. Wir werden mit Gewalt vom Land unserer Vorfahren vertrieben. Die Regierung von Präsident Benigno Aquino tritt unsere Rechte mit Füßen", sagte Jomorito Goaynon vom Stamm der Higaonon aus der Provinz Misanis Oriental auf Mindanao. Der Bürgerrechtler ist im Visier der Armee. "Ich stehe auf ihrer Liste. Nach Drohungen habe ich meine Frau und meine drei Kinder in Sicherheit gebracht", sagt Goaynon.
Zur Förderung ausländischer Investitionen auf Mindanao und zum Schutz der Interessen der großen Bergbau- und Landwirtschaftskonzerne setzt die philippinische Regierung die sogenannten Investment Defense Forces (IDF) der Armee auf Mindanao ein. In der Heimat von Goaynon bauen internationale Agrarkonzerne auf riesigen Plantagen Bananen, Ananas, Ölpalmen und zunehmend "Biokraftstoffe" an. Wirtschaftlich bedeutender sind die teilweise noch unerschlossenen Bodenschätze wie Gold, Kupfer, Kupfer, Aluminium, Nickel, Mangan, Eisenerz, Chromeisenerz, Silber und Cobalt. Die Philippinen sind Asiens wichtigster Goldproduzent.
Mindanao ist das Siedlungsgebiet der philippinischen Muslime und die Heimat von 18 Ureinwohnervölkern. Durch eine systematische Einwanderung christlicher Siedler aus anderen Teilen der Philippinen wurden die Muslime und Ureinwohner in ihrem angestammten Gebiet zur Minderheit.