Insgesamt werde die Zahl der internationalen Aufnahme-Plätze für notleidende Syrer von 62.000 auf über 100.000 steigen, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, am Dienstag nach einer Syrien-Konferenz in Genf. Die Hilfen für die Opfer des Bürgerkrieges erfüllten ihn mit großer Freude.
Insgesamt hätten mehr als zwei Dutzend Staaten konkrete Zusagen gemacht oder bereits Flüchtlinge aufgenommen, sagte Guterres. Weitere Staaten seien bereit, neue Angebote zu machen. Deutschland hatte andere reiche Staaten aufgefordert, mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen.
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Bislang nahm die Bundesrepublik über internationale Aufnahmeprogramme knapp 20.000 Syrer auf. Mehr als 60.000 Syrer kamen in Deutschland zudem über den Weg als traditionelle Asylbewerber an. Insgesamt habe die Bundesrepublik rund 80.000 Opfer des Bürgerkrieges aufgenommen, sagte die Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Emily Haber, auf der Syrien-Konferenz. Deutschland liege damit in absoluten Zahlen an der Spitze der reichen Aufnahme-Länder.
Haber appellierte insbesondere an die Staaten in der EU, sich verstärkt für Syrien-Flüchtlinge zu engagieren. Ziel müsse es sein, eine europäische Lösung zu finden. Die syrische Flüchtlings-Katastrophe sei so ungeheuer, dass die Staaten nicht weiter alleine vor sich hin werkeln könnten, sagte sie.
Haber betonte, die Bundesrepublik sei zu weiterer Hilfe für die notleidenden Menschen bereit. Neben Deutschland nimmt nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR nur Schweden innerhalb der EU in ähnlich großzügiger Weise syrische Flüchtlinge auf.
Auch UN-Hochkommissar Guterres hatte die reichen Länder zur Aufnahme von mehr Flüchtlingen aufgefordert. Der Winter verschlimmere die Not vieler Männer, Frauen und Kinder. Das UNHCR strebt an, rund 130.000 Syrer über Aufnahmeprogramme in reichen Ländern unterzubringen. Der Großteil der mehr als 3,3 Millionen syrischen Flüchtlinge ist laut UNHCR in den Nachbarländern Türkei, Jordanien, Libanon und Irak untergekommen.