Die deutsche Delegation dürfe nicht mit leeren Händen nach Genf reisen, sagte Pro-Aysl-Geschäftsführer Günter Burkhardt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Unter anderem müsse der sogenannte Familiennachzug vereinfacht werden: Flüchtlingen aus Syrien, aber auch aus dem Irak solle es ermöglicht werden, zu Verwandten nach Deutschland zu ziehen.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR will auf der Konferenz am Dienstag in Genf die reichen Staaten dazu bewegen, mehr notleidenden syrischen Flüchtlingen Schutz zu gewähren. Neben dem Terror des "Islamischen Staates" seien die Flüchtlinge in der Region von einem Hungerwinter bedroht, da die UN ihre Lebensmittelhilfen aus Geldmangel gestoppt habe, erklärte Burkhardt. Die Bundesregierung müsse daher die Regierungserklärung vom 1. September umsetzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte erklärt, Deutschland werde Menschen in Not helfen und weitere Flüchtlinge aufnehmen.
Zu den Schutzbedürftigen gehören nach Ansicht von Pro Asyl Angehörige religiöser Minderheiten, allein stehende Frauen und Menschen in medizinischen Notlagen. Neben Deutschland seien auch alle anderen EU-Mitgliedstaaten in der Pflicht, Schutz zu bieten.
In Deutschland haben die Behörden seit Ausbruch des Konflikts in Syrien mehr als 70.000 Flüchtlinge aus dem Land registriert. 20.000 davon reisten über extra aufgelegte Programme des Bundes ein, 8.500 über spezielle Programme zur Aufnahme Angehöriger von in Deutschland lebenden Syrern.
Insgesam flüchteten laut UNHCR mehr als 3,3 Millionen Männer, Frauen und Kinder vor der Gewalt aus Syrien. Die allermeisten kamen in den Nachbarländern Türkei, Jordanien und Libanon unter. Insgesamt sind fast 14 Millionen Syrer und Iraker innerhalb und außerhalb ihrer Länder auf der Flucht.