Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch vorgestellten Studie des Berliner Institutes für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt Universität. Dazu wurden den Angaben zufolge zwischen September 2013 und Mitte April mehr als 8.200 Menschen telefonisch bis zu 100 Fragen vorgelegt. Demnach betont eine deutliche Mehrheit (85 Prozent) der Bevölkerung: "Ich liebe Deutschland." Ausgangspunkt des positiven Selbstbildes sei dabei die Wiedervereinigung, erläuterte die stellvertretende Institutsdirektorin Naika Foroutan.
Sie stelle für jeden Zweiten (49 Prozent) in der Bevölkerung das historische Ereignis dar, das Deutschland heute am besten beschreibt. Ereignisse im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg seien hingegen kaum mehr prägend für das Selbstbild (16 Prozent), und der Holocaust werde nur von 0,5 Prozent der Befragten genannt, heißt es in der Studie.
Vorbehalte gegen Muslimen
Allerdings kommt die Studie auch zu dem Ergebnis, dass eine starke emotionale Verbundenheit und eine Aufwertung nationaler Identität einhergeht mit ausgrenzenden Einstellungen gegenüber Muslimen im Land. Eine deutliche Mehrheit (67 Prozent) findet zwar, dass es das gute Recht von Muslimen in Deutschland ist, Forderungen zu stellen, und ebenso viele sagen, man sollte Muslimen mehr Anerkennung entgegenbringen. Ein Fünftel (20 Prozent) der Bevölkerung aber ist der Meinung, wenn Muslime Forderungen stellten, dann sei dies ein Zeichen von Unverschämtheit und 17 Prozent empfinden dies als Zeichen von Undankbarkeit. Gefördert wurde die Umfrage von der Stiftung Mercator.