Die Gestaltungsrichtlinien für die Grabstätten werden einengend empfunden, die monotonen Reihen der Gräber wirken abstoßend", schreibt der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes in einem Gastbeitrag für die hannoversche Evangelische Zeitung vom Sonntag. De Vries verweist auf Gemeinden, die nach seiner Beobachtung den Wünschen der Menschen bereits beispielhaft entgegenkommen: "Pflegeleichte Rasenfelder mit einem kleinen Gedenkstein, Urnenfelder, wo die Namen der Verstorbenen auf einer Stele genannt werden, Urnengräber um einen selbst gepflanzten Baum, Grabfelder für Bestattungen nach muslimischem Ritus, Ruhezonen und Sitzbänke."
###mehr-artikel###Zugleich kritisierte de Vries anonyme Bestattungen oder das Verstreuen der Asche Verstorbener in privaten Gärten. So wie alles im Leben in Beziehung sei, so gehörten die Toten nicht nur sich selbst oder den engsten Angehörigen. "Darum sollten wir auch unsere Friedhöfe so gestalten, dass Menschen gerne kommen an diesen öffentlichen Ort der Erinnerung und des Gedenkens."
Bremen bei Bestattungen Vorreiter
Die Bremische Bürgerschaft hatte in der zurückliegenden Woche eine Gesetzesnovelle beschlossen, nach der in Bremen die Asche Verstorbener in privaten Gärten verstreut werden darf. Mit einer Sondergenehmigung der Behörde soll das ab Anfang kommenden Jahres auch auf öffentlichen Flächen und in Parks möglich sein. Das kleinste Bundesland ist mit der Öffnung des sonst bundesweiten Friedhofszwanges bei Bestattungen Vorreiter in Deutschland.