Der evangelische Pfarrer Andreas Brummer hat am Mittwoch in Bonn den Deutschen Predigtpreis erhalten. Seine Bibelauslegung über die Menschwerdung Gottes unter dem Titel "Ein Mann will nach unten" sei ein "Musterbeispiel für eine kunstvolle, poetische Predigt", hieß es in der Begründung der Jury. Für sein Lebenswerk wurde der niederländische Kirchenlieddichter Huub Oosterhuis geehrt. Der ökumenische Preis wird vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft verliehen.
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Brummer trage in seiner Predigt einen Hymnus des Neuen Testaments anrührend, ermutigend und ebenso anspruchsvoll wie verständlich in die Gegenwart, so die Jury. Der Geistliche hielt die Predigt über eine Stelle aus dem Philipperbrief im März 2013 in der Petrikirche in Hannover-Döhren. Brummer wurde 1964 im württembergischen Schorndorf geboren, absolvierte sein Vikariat in Hameln und arbeitete als Pastor in Hildesheim und Hannover. Seit vergangenem Jahr betreut er in Hannover ein Projekt für den zeitweiligen Einsatz von Ruhestandspfarrern.
Der 80-jährige Oosterhuis verfasste zahlreiche Meditationen, Gebete, Lieder und Psalmenübersetzungen. Sie fanden auch in Deutschland weite Verbreitung. Oosterhuis war Jesuit, trennte sich 1971 von der katholischen Kirche und blieb der ehemals katholischen und jetzt unabhängigen "Studentenkirche" in Amsterdam verbunden.
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Der undotierte Deutsche Predigtpreis wird seit dem Jahr 2000 vergeben. Der Verlag will damit die Redekunst in den Kirchen fördern. In der zehnköpfigen Jury sind Theologen beider großen Kirchen vertreten. Zu den bisherigen Preisträgern zählten neben anderen der 2005 gestorbene Kabarettist Hanns Dieter Hüsch, der Schweizer Pfarrer und Lyriker Kurt Marti, die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, und der Theologe und Religionspädagoge Fulbert Steffensky.