Krise in Friedensverhandlungen in Kolumbien hält an

Krise in Friedensverhandlungen in Kolumbien hält an
Die schwere Krise bei den Friedensverhandlungen in Kolumbien hält an.

Die linksgerichtete Guerillagruppe Farc erklärte am Dienstag (Ortszeit) in einem Kommuniqué, für die Entführung des Generals Rubén Alzate verantwortlich zu sein. Zugleich plädierten die Rebellen dafür, die Friedensgespräche fortzusetzen. Präsident Juan Manuel Santos hatte die vor zwei Jahren begonnenen Verhandlungen am Montagabend nach Bekanntwerden der Entführung abgebrochen.

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"Wir sind bereit, gemeinsam eine schnelle und gerechte Lösung für dieses Problem zu finden", erklärte Farc-Sprecher Pablo Catacumbo in der kubanischen Hauptstadt Havanna, wo die Gespräche am Dienstag wieder aufgenommen werden sollten. Santos hingegen macht die Freilassung des Generals und seiner zwei Begleiter zur Bedingung für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Zahlreiche Staaten, darunter die USA sowie die Organisation Amerikanischer Staaten OAS, verurteilten das Kidnapping. Sie forderten dessen Freilassung Alzates und die Rückkehr an den Verhandlungstisch.

General Alzate war in einem Motorboot in Zivilkleidung in ein Gebiet im Nordwesten Kolumbiens gefahren, in dem die Farc sehr aktiv ist. Ein Unteroffizier und eine Rechtsanwältin, die den General begleiteten, wurden ebenfalls entführt. Ein Soldat konnte fliehen und schlug Alarm.

Die Friedensgespräche laufen seit etwa zwei Jahren. Bei einem Deutschland-Besuch Anfang November hatte sich Präsident Santos zuversichtlich über den baldigen Abschluss eines Friedensabkommens geäußert. Der Konflikt zwischen Guerillagruppen, Armee und rechtsextremen Paramilitärs in Kolumbien dauert seit rund 50 Jahren an. Mehr als 220.000 Menschen wurden getötet, knapp sechs Millionen aus ihren Dörfern vertrieben.