Auch in Rio de Janeiro und in Porto Alegre in Südbrasilien kam es zu Protesten, wie lokale Medien berichteten. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der im Oktober wiedergewählten Präsidentin und prangerten Korruption und Misswirtschaft an. In Sprechchören und auf Transparenten forderten einige von ihnen eine Rückkehr der Militärs an die Macht. Anlass der Demonstrationen war ein Korruptionsskandal bei dem halbstaatlichen Erdölkonzern Petrobras.
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Im Zuge der seit Monaten andauernden Ermittlungen waren am Freitag zahlreiche Topmanager renommierter Unternehmen vor allem der Baubranche festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die Zahlung von Bestechungsgeldern in Milliardenhöhe vor. Petrobras soll öffentliche Gelder veruntreut und überteuerte Aufträge vergeben haben. Die erwirtschafteten Extragewinne sollen an Politiker und Parteien vor allem aus der Regierungskoalition geflossen sein.
Auch zahlreiche Oppositionspolitiker, unter ihnen der in der Stichwahl knapp unterlegene Aécio Neves, kritisierten die Regierungspolitik. Ein von Demonstranten gefordertes Amtsenthebungsverfahren lehnt die führende Oppositionspartei PSDB jedoch ab. Regierungspolitiker werfen der Opposition vor, sie betreibe weiterhin Wahlkampf und sei nicht bereit, ihre Niederlage an den Urnen einzugestehen.