Landesbischof Manzke lehnt organisierte Sterbehilfe ab

Landesbischof Manzke lehnt organisierte Sterbehilfe ab
Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hat sich gegen jede Form der organisierten Sterbehilfe gewandt.

"Durch organisierte Sterbehilfe würde die Selbsttötung gleichsam zur Behandlungsvariante werden, die öffentlich beworben werden könnte", sagte er am Freitagabend in seinem turnusgemäßen Bericht vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe im niedersächsischen Stadthagen.

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Manzke unterstützte damit die Position von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in der aktuellen Debatte um die Sterbehilfe. Gröhe will Sterbehilfevereine verbieten, lehnt aber auch die Beihilfe zum Suizid durch Ärzte ab. Stattdessen soll die schmerzlindernde Palliativmedizin ausgebaut werden. Der Bundestag will im kommenden Jahr eine Neuregelung dazu schaffen.

"In Belgien und in Niederlanden gibt es erste Anzeichen dafür, wie sich die Einstellung von Menschen ändert, wenn einmal das Mittel der aktiven Sterbehilfe als ein routinemäßig zu Gebote stehender Weg angesehen wird", sagte Bischof Manzke laut Redemanuskript. Es gehe darum, dafür zu sorgen, dass möglichst viele Menschen liebevoll begleitet sterben könnten. "Aber kein Mensch sollte von der Hand eines anderen sterben." Diese Haltung ergebe sich für ihn aus dem Grundgesetz und nicht nur aus einer religiösen Grundeinstellung heraus, betonte Manzke.

Manzke sprach zum Auftakt der Herbsttagung des schaumburg-lippischen Kirchenparlaments. Weitere Themen der bis Samstag laufenden Synode sind der Haushaltsabschluss für 2013 sowie die Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe im nördlichen Landkreis Schaumburg ist mit rund 61.000 Mitgliedern in 22 Gemeinden die zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.