Nach elfmonatigem Tauziehen zwischen Islambehörden, Politikern und Kirchen wurden in Malaysia 351 beschlagnahmte Bibeln an den Verband der Kirchen von Sarawak (ACS) übergeben. Die Bibeln seien am Freitag (Ortszeit) in einer feierlichen Zeremonie im Sultanspalast von Selangor an den anglikanischen Erzbischof Bolly Lapok, Vorsitzender des ACS, ausgehändigt worden, hieß es in einer Pressemitteilung des Premierministers des malaysischen Bundesstaates Selangor.
###mehr-artikel###
Der Sultan von Selangor, Erzbischof Lapok und Vertreter der Islambehörden hätten "eine gütliche Lösung des Problems der beschlagnahmten Bibeln in malaiischer Sprache, die das Wort Allah beinhalten" erreicht, sagte Premierminister Azmin Ali. Jedoch sei die Rückgabe der Bibeln an die Bedingung geknüpft, dass sie nur in dem malaysischen Bundesstaat Sarawak auf der Insel Borneo, nicht aber auf dem malaysischen Festland benutzt würden.
Die malaysische Regierung hat es den Christen des Landes verboten, in der Landessprache das arabische Wort Allah für Gott zu benutzen. Eine Ausnahmebestimmung gilt jedoch für die beiden Borneostaaten Sarawak und Sabah, in denen 60 Prozent der 2,7 Millionen malaysischen Christen leben.
Die Bibeln waren im Januar dieses Jahres von dem Islamischen Religionsamt mit polizeilicher Unterstützung in der Zentrale der malaysischen Bibelgesellschaft in Selangor beschlagnahmt worden.